Kellerabdichtung
Einen Keller sicher gegen Feuchtigkeit und Nässe abzudichten, hilft Ihnen, Ihre Werte schützen und erhalten.
In diesem Abschnitt finden Sie folgende Themenbereiche, die von Keller- oder Gebäudeabdichtung handeln:
Abdichtungsmaßnahmen und die DIN Norm 18195
Außenwandabdichtung bei Neubauten und bei Altbauten
Abdichtung einer Keller- oder Gebäude-Innenwand
Keller werden heute vielfach als zusätzliche Wohn-, Arbeits- und Hobbyräume genutzt. Trockene Kellerwände sind hierfür die Voraussetzung. Leider ist es auch heute oft noch so, dass der Planung von Kellerräumen und der Bauausführung keine ausreichende Bedeutung hinsichtlich dieser doppelten Nutzung beigemessen wird. Kleinste Fehler in der Planung und in der Ausführung können später fatale Folgen für das Bauwerk haben.
Eine fach- und sachgerechte Kellerabdichtung gibt es - weder beim Neubau noch bei Sanierungsvorhaben - nicht zum „Nulltarif“. Wir empfehlen, eine Kellerabdichtung immer gesondert auszuschreiben.
Die sanierende Kellerabdichtung ist noch komplexer als die Neubauabdichtung. Der Aufwand hierfür ist ungleich größer. Gemessen am Nutzen und Werterhalt eines Objektes spricht jedoch alles für eine sichere und haltbare Kellerabdichtung.
Heutzutage findet man zahlreiche Abdichtungsstoffe im Baustoffhandel, die alle ihrer Werbung nach zu urteilen, für eine fachgerechte Abdichtung in Frage kommen sollen. Häufig genügen diese Hobby-Handwerker-Produkte nicht den professionellen Ansprüchen hinsichtlich Stabilität und Dauerhaftigkeit. Wir bevorzugen daher die aufeinander abgestimmten System-Produkte eines Herstellers.
Abdichtungsmaßnahmen und die DIN Norm 18195
Eine Abdichtungsmaßnahme ist nach den anerkannten Regeln der Technik zu planen und durchzuführen. Für die Außenabdichtung eines Kellers regelt die DIN-Norm 18195 den Schutz von Bauwerken gegen Feuchtigkeit und Wasser. Grundsätzlich gilt die DIN 18195 vorrangig für das Herstellen einer Abdichtung an neu zu errichtenden Bauwerken. Sie gilt ausdrücklich nicht für nachträgliche Abdichtung im Sanierungsfall, es sei denn es können bei der Feuchtesanierung Verfahren angewendet werden, die in dieser Norm beschrieben sind.
Bei erdberührten Bauteilen, wie Bodenplatte und Kellerwand sind insbesondere nachfolgende Teile der Norm anzuwenden:
DIN Norm 18195: Lastfall
DIN 18195 Teil 4: Bodenfeuchtigkeit und nicht drückendes Sickerwasser
DIN 18195 Teil 6: Aufstauendes Sickerwasser oder drückendes Wasser von außen.
Je nach vorliegendem Lastfall muss der Keller gemäß den Bauvorschriften auf die jeweils spezifische Weise abgedichtet werden. Welcher Lastfall im konkreten Fall vorliegt, sollte durch einen Fachmann bewertet werden. Die falsche Wahl der Abdichtungsmethode kommt am Ende durch eine mögliche nachträgliche Sanierung wahrscheinlich teurer.
Im Gegensatz zu den DIN-Vorschrifen für die unterschiedlichen Lastfälle zur Keller-Abdichtung bei Neubauten unterscheiden die Werksvorschriften der Hersteller für Abdichtungsstoffe die Wandarten nach Mauerwerk und Stahlbetonwände.
Im Bereich der sanierenden oder nachträglichen Abdichtung sind die in der DIN-Norm beschriebenen Verfahren in Teilen nicht anwendbar, da sie teilweise technisch nicht durchführbar sind. Um diese Lücke zu schließen, haben die Hersteller für ihre Systemprodukte die Anwendungsbereiche sowie die fachgerechte Verarbeitung in „Technischen Merkblättern“ beschrieben und festgelegt. Diese Werksvorschriften oder Herstellervorschriften wenden wir selbstverständlich bei jeder Sanierung oder Keller-Abdichtung an. Die „Technischen Merkblätter“ können Sie bei den meisten Herstellern direkt im PDF-Format herunterladen, so z.B. auch die Datenblätter zur Bauwerk-Abdichtung und -Instandsetzung bei Schomburg.
Abdichtung einer Keller- oder Gebäude-Außenwand
Vertikale Außenwandabdichtung bei Neubauten und bei Altbauten
Besonderes Augenmerk ist auf die Hohlkehllage und den Aufstandsfugenbereich zu legen, denn hier sind dreiviertel aller Feuchtigkeitschäden zu beobachten. Ein Aufbringen der Dickbeschichtung auf eine nasse untere Steinreihe ohne vorherige mineralische Abdichtung führt fast zwangsläufig zu späteren Feuchtigkeitsschäden.
Erhöhte Feuchtigkeitswerte, Salzausblühungen, Putzabplatzungen , Eintritt von Wasser in flüssiger Form deuten auf eine fehlende oder mangelhafte Außenwandabdichtung erdberührter Bauwerksteile hin.
Die Vorteile einer vertikalen Außenwandabdichtung liegen auf der Hand. Feuchtigkeit kann erst gar nicht in das Mauerwerk eindringen und die Abdichtungsschicht ist zudem rissüberbrückend.
Die bituminöse Dickbeschichtung wird im Spachtelverfahren oder im Spritzverfahren aufgebracht. Die Schichtdicke richtet sich nach dem Lastfall gemäß DIN 18195.
Abdichtung einer Keller- oder Gebäude-Innenwand
Eine Innenwandabdichtung sollte nur dann zum Zuge kommen, wenn eine Außenwandabdichtung technisch nicht durchführbar ist und/oder wirtschaftlich nicht vertretbar ist.
Eine Innenwandabdichtung erfolgt in der Regel in mehreren Arbeitsverfahren und ist zum Teil abhängig von der Mauerwerksart
- Injektionsverfahren zum Verschließen von Kapilaren und Hohlräumen
- Aufbringen einer Dichtungsschlämme in mehreren Arbeitsgängen
- Aufbringen eines Sanierputzes
Hohlkehle
Der Bereich der Hohlkehle, auch Hohlkehllage benannt, ist eine der häufigsten Ursachen bei Feuchtigkeitsschäden.
Die Hohlkehllage befindet sich zwischen Fundament/Bodenplatte und dem aufgehenden Außenmauerwerk. Diese als Aufstandsfuge bezeichnete Fuge ist die erste Lagerfuge des Mauerwerks. Hier befindet sich auch die Horizontalsperre, meist bestehend aus einer besandeten Bitumenbahn in Mauerwerksstärke.
Die beschriebene Fuge ist eine Schwachstelle bei unsachgemäßer Ausführung. Die Hohlkehle deckt die Aufstandsfuge ab und besteht standardmäßig aus Zementmörtel MGIII, ist als Kehle ausgebildet und soll eine Schenkellänge gleich/größer 4 cm haben. Der Fundamentvorsprung bzw. Bodenplattenvorsprung ist zu engraten und/oder anzuschrägen.
Empfehlenswert ist es, die Hohlkehllage bis ca. 10 cm oberhalb der ersten Steinreihe hinauf zu führen. Vor Herstellung der Hohlkehllage ist eine zementgebundene Dichtungsschlämme, beispielsweise AQUAFIN 1K in einem Arbeitsgang aufzutragen. Nach Herstellung der Hohlkehllage ist eine weiterer Arbeitsgang mit AQUAFIN 1K herzustellen. Weitere Informationen finden Sie in den technischen Merkblättern der Hersteller von Dichtungsstoffen.
Horizontalsperre
Unter allen Kellerwänden ist eine eine Horizontalsperre oder Horizontalabdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit erforderlich, in einzelnen Bundesländern in Abhängigkeit von der jeweiligen Landesbauordnung zusätzlich 10 cm über der Sohle. In Neubauten ist eine Horizontalsperre Standard und wird von uns mit AQUAFIN 2K - flexible, rissüberbrückende Dichtungsschlämme - erstellt.
Bei äteren Bauwerken kann die Horizontalabdichtung fehlen oder im Laufe der Jahre undicht geworden sein. Um den Schutz vor Grundwasser oder Stauwasser wieder herzustellen, können nachträgliche Horizontalsperren im Sanierungsfall in verschiedenen Verfahren und Verwendung unterschiedlicher Produkte hergestellt werden. Beispiele:
- Bohrlochverfahren
- Injektion einer Verkieselungslösung
- Sägeverfahren
- Einbringen von Kunststoffplatten